Fahrzeugbasteleien

Problem

Batterieladegerät (Schaltnetzteil 180 W) Westfalia/Philips Type „PE 2169/01“ mit umfangreichen Schäden auf der Primärseite. Auch lapidar Netzteil-GAU genannt.

Schaltplan

Ohne Schaltplan keine sinnvolle Fehlersuche möglich! Daher hier die Disassemblierung:
Etwaiger Schaltplan der Primärseite des Durchflusswandler-Netzteils

Die Triggerdiode D7 „zündet“ die Thyristorkombination aus T5 und T6, wenn der Hochlaufstrom über R35, R34, R36 und R18 den Elko C10 auf etwa 30 V (?) aufgeladen hat. Die Spannung von D7 legt also die Einschaltspannung fest. Gehalten wird der Thyristor durch D9. Fällt die Spannung über C10 und damit die Speisespannung für den Rest auf unter 5 V ab, „verlöscht“ der Thyristor. Unglücklicherweise gibt es dann nichts, was das Gate des Transistors T1 entlädt. Das sieht also wie eine der möglichen Todesursachen aus.

Eine schnell wirkende Primärstromüberwachung ist ebenfalls nicht vorhanden. Eine Zusatzwicklung auf T2AB würde da helfen.

Der Schaltplan liegt als Eagle-Quelle vor und kann im Browser betrachtet werden, eagle2svg.xsl macht's möglich. Auch die ungefähre Anordnung auf der Platine. Einen Schaltplan der Sekundärseite kann ich mangels Zuarbeit nicht bieten.

Reparatur

Zur Inbetriebnahme wird R19 einseitig ausgelötet und mit dem Oszi geguckt, ob ein sinnvolles PWM-Signal anliegt, welches sich durch Anlegen einer Ausgangsspannung „von hinten“ verändern lässt. Erst dann wird der „heiße“ Schalttransistor T1 in Betrieb genommen.

Eine schnell wirkende Überstrom-Abschaltung für T1, bestehend aus einem zusätzlichen Drainwiderstand und einem Thyristor, der den Gate-Treiber aus T2 und T3 nach Masse kurzschließt, schützt den MOSFET im Falle eines übersehenen Fehlers.

Tatsächlich war noch eine Sekundärdiode (im DO220-Gehäuse) des Flusswandlers defekt, die den MOSFET erneut gekillt hätte. Das war anscheinend die Fehlerursache.